Mauthausen – Memorial und KZ Gedenkstätte

Exkursionsbericht KZ Memorial Mauthausen – „Wie war DAS nur möglich?“

Es ist bereits eine langjährige Tradition unseres Gymnasiums, dass die 4. Klassen im Rahmen des Geschichtsunterrichtes das ehemalige Konzentrationslager Mauthausen besichtigen. Wie jedes Jahr waren die Schülerinnen und Schüler auch dieses Mal tief betroffen von den Erzählungen der „Informationsgeber“, welche sie bei der Führung begleiteten.

Über 200.000 Menschen verschiedenster Nationalitäten und Glaubensrichtungen wurden in diesem KZ und dessen unzähligen Nebenlagern misshandelt und auf menschenunwürdige Weise behandelt. Für rund die Hälfte von Ihnen war der Schritt ins KZ auch der Schritt in die physische Vernichtung. Die Informationsgeber brachten den Klassen nicht nur die Fakten näher, sie versuchten auch das menschliche Leid der heutigen Jugend bildlich zu vermitteln. Aus den Reaktionen der Schülerinnen und Schüler konnte man lesen, dass dieser Transfer erfolgreich gelungen war.

Die Exkursion fand am Freitag, den 12. April 2019 statt. Die sechs vierten Klassen gingen, jeweils als eigene Gruppe, mit den Informationsgebern auf den Rundgang, der rund zwei Stunden dauerte. Die Schülerinnen und Schüler folgten den Ausführungen aufmerksam und waren über die Tragweite der Geschehnisse tief beeindruckt. Besonders ergriffen waren viele Exkursionsteilnehmer und Exkursionsteilnehmerinnen vom Raum mit den Namen der Opfer, der ca. 80.000 bekannte Namen der Ermordeten in eindrucksvoller Weise darlegt.

Das KZ Memorial Mauthausen ist ein Mahnmal für alle künftigen Generationen, dass sich solche Ereignisse niemals wieder ereignen dürfen. Die Antworten auf die Frage „Wie war DAS nur möglich?“ sollten von den Schülerinnen und Schülern nun leichter ersichtlich sein, nun, da sie mit den schrecklichen Auswirkungen von Faschismus, Fremdenfeindlichkeit und Hass konfrontiert wurden. Es sollte Ihnen nun möglich sein solche Tendenzen leichter zu erkennen und bereits im Keim zu ersticken.

Mag. Mario Rauchenbichler

Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen machten sich ebenfalls Gedanken:

„Meine Meinung zum KZ Mauthausen, aber eigentlich zu allen KZs und Arbeitslager der damaligen Zeit ist eindeutig: Es ist schrecklich, dass es damals so weit kommen konnte und so viele „nicht passende“ Menschen ihr Leben lassen mussten. Mich hat die Exkursion sehr zum Denken angeregt. Vor allem bei den Duschen, am Appellplatz, in den Stuben und in der Gaskammer ist es mir kalt über den Rücken gerannt. Wie bereits die Führerin erwähnte, liegt bei uns die Zukunft.“

„Ich war von unserem Ausflug sehr betroffen. Vor allem, als wir in der Gaskammer und den Duschräumen waren, wird einem bewusst, wie schrecklich diese Zeit war. Sich vorzustellen, dass dort vor vielen Jahren tausende von Menschen getötet wurden, macht mich sprachlos. Die Umstände, unter denen die Menschen dort lebten sind kaum zu glauben. Wenn man sich in die Lage versetzt, in der die Häftlinge damals lebten, wird einem ganz anders. Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, dass sich vor allem Schüler und Schülerinnen mit diesem Thema beschäftigen und ein KZ besuchen, weil wir alle verhindern müssen, dass so etwas Grausames noch einmal passiert.“

„Niemand verdient es unter solchen Bedingungen zu leben und so behandelt zu werden. Diesen Menschen wurde auf die schlimmste Art die Würde geraubt und wir sind schockiert, wie viele Menschen diesen Wahnsinn tatkräftig unterstützt haben. Jedes Menschenleben ist wertvoll und wir hoffen, dass dieser Wahnsinn den Menschen eine Lehre ist.“

“Für mich ist es unvorstellbar, wie Menschen anderen Menschen so etwas antun können, es ist grausam und menschenunwürdig. Ich war sehr schockiert, als ich die Verbrennungsöfen, die Gaskammer und den Raum mit den Namen der Opfer sah. Man merkt sofort, dass die Häftlinge von den Nazis nicht als Menschen gesehen wurden, man fragt sich wie man zu solchen Grausamkeiten fähig sein kann. Aber es sollte nicht vergessen werden, dass jeder Häftling eine Familie und eine Geschichte hatte und nicht nur eine Nummer unter tausenden war. Außerdem hoffe ich, dass die Menschheit daraus gelernt hat und dass so etwas nie wieder vorkommt.”