Landesmeisterschaften Ski Alpin…

Landesmeisterschaften Ski Alpin…

…oder die Betrachtungen eines Anti-Wintersportlers…

…außer er trägt beim Laufen Spikes an den Füßen. Diese hätte er sich diesmal auch für die Busreifen gewünscht, waren doch An- und Heimreise die ungleich größere Herausforderung als die Rennstrecke auf der Fuchswaldpiste am Ötscher. Die Buslenker nahmen erfolgreich jede Kurve und zogen glücklicherweise ohne Ausfall ihre Spur in den Tiefschnee, was dann beim Rennen leider nicht all unseren LäuferInnen glückte, äh… SkirennläuferInnen natürlich, nur der Läufer selbst war als Betreuer mit dem Snowboard unterwegs und damit bei über 200 alpinen StarterInnen ein Außenseiter im Schneetreiben und von dieser Außenseite genoss er den Blick auf die Winterlandschaft, auch wenn ihm das Coaching bei wärmeren Bedingungen lieber ist.

Hinter dem aufhellenden Brillenglas konzentrierte, entschlossene und strahlende SchülerInnengesichter, Rennanzüge und baumstige Winterjacken, Helme und Tücher, die sogar bekannte SchülerInnen unkenntlich machten. War er doch quasi als Notnagel eingesprungen, gedacht hätte er sich das nämlich nicht, einmal Skirennlauf zu betreuen, wobei er das zum Glück auch gar nicht wirklich machen musste, waren die SchülerInnen doch einerseits perfekt vom Leiter der Skirennlaufgruppe Mag. Andreas Lahmer eingestellt und vorbereitet und andererseits doch genügend professionelle Trainer vor Ort.

Durch die großartige Zusammenarbeit mit dem ESV Umdasch Amstetten konnten wir auf Manfred Liendls und Gregor Breinls Unterstützung zählen. Zusätzlich konnte mit Mister Sportzweig und Mister Skirennlauf Wilhelm Müller sowie seiner ehemaligen Paradeathletin Tanja Leichtfried, selbst als Schülerin mehrmalige Skilandesmeisterin und mittlerweile auf die Lehrerseite gewechselt, so gar nichts mehr schiefgehen. So durfte er sich entspannt auf Organisatorisches, Finanzielles, Fotografisches – wahrlich eine Herausforderung bei diesem Schneefall und auf mentales Unterstützen konzentrieren. Nervosität war bei allen spürbar, egal ob groß oder klein, im bunten Rennanzug oder knalligen Skianorak. Wenn dann in der Früh ein Schüler mit zwei geschulterten Rennskiern und einem Riesenrucksack den Lift rauffährt, schaut man schon mal hin. Eine dementsprechende Leistung fand sich dann allerdings nicht im Ergebnisbericht. Manche im Rennanzug zogen schon auch dementsprechend schnittig und technisch sauber den Berg hinunter, bei anderen wurde augenscheinlich, dass ihre tatsächliche Leistung mit der Ausrüstung nicht ganz mithalten konnte.

Besonders positiv hervorzuheben ist, dass es wirklich eine Meisterschaft für alle war, vom freudvollen Bogler bis zu schneidigen RennfahrerInnen, erstaunlich, dass die Mädchen mit ihren Zeiten mit den Burschen problemlos mithalten konnten bzw. in der Teamwertung sogar schneller als die Burschen waren, sprich auch schneller als unsere, die vielleicht doch ein wenig mit dem Sieg geliebäugelt hatten. Leider sahen Paul Walter und Paul Tschak das Ziel nicht. Aber wer nichts riskiert, gewinnt auch nichts und zum Glück kommen nur drei von fünf in die Wertung. Ihre Teamkollegen Florian Tschak, Johannes Fischer und Florian Gunzy brachten gute Zeiten ins Ziel und sicherten dem Team damit Platz 2, auf den Sieg und zur Fahrkarte zu den Bundesmeisterschaften fehlten dann doch fast zwei Sekunden.

Skirennlaufgruppenchef Mag. Lahmer freute sich in einer ersten Reaktion am Telefon dennoch über den Silberplatz, während der Betreuer gerade die Busse von der 15cm Schneeschicht befreite, sich mental auf die Heimreise vorbereitete und die Finger am Handy immer kälter wurden. In der Oberstufen-mixed–Wertung holten Florian Pfligl, Marie Malleier, Laurenz Bernkopf und Noah Breinl noch die Bronzemedaille. Dasselbe gelang dem weiblichen Oberstufenteam mit Leonie Pfligl, Emilia Ecker, Anika Stöger, Hannah Breinl und Sofie Luger. Bei den Unterstufen-mixed-Teams konnten unsere SchülerInnen nicht ganz vorne mitmischen, für Michael Malleier, Matus Chovan, Jana Seidl und Amelie-Jolie Buchrigler blieb Platz 4 und Samuel Althuber, Maximilian Maurer, Maya Breinl, Oskar Haberzettl und Paulina Lindenhofer klassierten sich auf dem 6. Rang. Die wertvollen Erfahrungen für die weiteren Trainings und Wettbewerbe verarbeiteten viele Schülerinnen und Schüler auf der Heimreise sofort in ihren Träumen.

Als dann zuhause auch noch das Geheimnis des Tankdeckels gelüftet war, die Busse vollgetankt und abgestellt waren, konnten die Betreuer zufrieden ihre Nerven – die glücklicherweise von der freundlichen, verlässlichen und hilfsbereiten Schülergruppe überhaupt nicht beansprucht wurden -, entspannen, dafür waren dem Betreuer und Busfahrer dann die Laufschuhe im Schneegatsch doch lieber als sein Snowboard.

Mag. Klaus Vogl