Exkursion der 4. Klassen nach Hartheim

Exkursion der 4. Klassen nach Hartheim

Im Rahmen des Geschichtsunterrichts unternahmen die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen am Montag, dem 6. März 2023 eine Exkursion ins Schloss Hartheim bei Alkoven in Oberösterreich

An diesem Ort wurden während des Terrorregimes der Nationalsozialisten zwischen 1940 und 1944 im Rahmen des NS-„Euthanasieprogramms“ unter der Bezeichnung „Aktion T4“ 30.000 Menschen ermordet. Schloss Hartheim war dabei eine von sechs Tötungsanstalten des NS-Regimes, in der als „lebensunwert“ eingestufte Menschen mit Behinderungen sowie kranke und arbeitsunfähige KZ-Häftlinge vergast und anschließend verbrannt wurden.

Die Schülerinnen und Schüler waren beim Besuch dieses Ortes, der heute als Lern- und Gedenkort an die Gräueltaten dieser Zeit erinnert, tief betroffen und berührt.

Im Anschluss an die Führung durch das Schloss und die Dauerausstellung konnten die Jugendlichen im Café Lebenswert erleben, wie Inklusion und wertschätzende Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen im Alltag gelingen kann.

Wie wichtig derartige Orte des Erinnerns sind, weil sie helfen, Geschichte begreifbar zu machen, zeigen einige ausgewählte Gedanken und Eindrücke der Schüler/innen:

„Ich fand den Besuch im Schloss Hartheim sehr schockierend. Von außen sah es zwar sehr freundlich und einladend aus, wenn man aber die Geschichte dahinter kennt, ist einem ganz anders. Vor allem war die Euthanasie noch keine hundert Jahre her. Es kommt einem viel länger vor, dennoch hätte es die eigenen Großeltern treffen können. Der Aufenthalt im Schloss hat mich sehr zum Nachdenken gebracht.“

„Wie schnell das gegangen ist von den Bussen bis zum Tod. Ich dachte, das geht über mehrere Tage, aber das hat mich schockiert. Es ist ein sehr schönes Schloss, man würde nicht denken, was da drin passiert ist.“

„Sehr erstaunt war ich auch von den Glastafeln mit den Namen der Opfer (wie viele das waren, vor allem waren alle unschuldig und konnten nichts dafür)“

„Ich finde es gut, dass es so eine Gedenkstätte gibt, denn wir dürfen nie vergessen, was damals passiert ist.“

„Mir ist bewusst geworden, dass es zu dieser Zeit nicht nur für Juden schrecklich war.“

„Als ich erfahren habe, dass eine Bäckerin Leichen gesehen hat, als sie Brot zum Schloss brachte, wurde mir bewusst, dass die Menschen an diesem Ort Bescheid wussten. Ich finde es schlimm, dass sie Tag ein Tag aus gesehen haben, wie Menschen ins Schloss gehen und es nie wieder verlassen haben, und NIEMAND hat dagegen etwas unternommen. Niemand.“

„Als ich aus dem Bus ausgestiegen bin, habe ich mich merkwürdig gefühlt, weil man wusste, was an diesem Ort passiert ist. Aber mehr zu erfahren war zwar traurig, aber auch fesselnd.“

„Am meisten in Erinnerung sind mir die ehemaligen Gaskammern, dass sie so klein waren. Schockiert hat mich, dass die Ärzte über den Tod einer Person bestimmt haben und der Sterbegrund in der Sterbeurkunde gefälscht wurde. Ich fand es beeindruckend, dass es heute dort ein Café gibt, wo Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten.“

Mag. Edgar Gugler, Mag. Kurt Marcik, Mag. Sigrid Punzengruber, Mag. Carmen Schöggl